Erntedankfest

Dankbar sein für alles, was wir immer noch reichlich haben! Dank an Gott, den Schöpfer, der alles wachsen ließ und Dank an die, die es geerntet haben!

Erntedankalter Sulgen 2020

Fleißige Helfer/innen hatten wieder einen prächtigen Erntedankaltar aufgebaut mit den gespendeten Gaben.

Pfarrer Eberhard Eisele sagte in der Predigt:

Die Älteren von Ihnen wissen noch, was ein Stück Brot wert sein kann, und dass wir dafür danken sollten, wenn wir genügend zu essen haben. In Kriegszeiten war das nicht selbstverständlich.

Gott hat die Welt so geschaffen, dass alle Menschen genügend Nahrung haben, wenn wir diese nur gerecht verteilen, wenn wir, die im Überfluss leben, auch denen abgeben die wenig oder nichts haben, vielleicht einmal ein Stück Brot.

Wir dürfen in Westeuropa nun schon eine lange Zeit des Friedens und damit verbunden des Wohlstands und des Überflusses erleben. Heute können wir zum 30. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung auch dem Himmel danken, dass wir als deutsches Volk nun in Freiheit und Frieden vereint zusammen leben dürfen. 

Aber viele nehmen diese Dinge des täglichen Lebens ganz selbstverständlich hin und vergessen dabei zunehmend das Danken, das Dankgebet vor und nach dem Essen, das Danken jeden Abend für den vergangenen Tag.

Im Evangelium hat von zehn vom Aussatz Geheilten nur einer Jesus gedankt, und dieser eine war kein Jude, sondern ein Samariter, ein Fremder, ein Ausländer, würden wir heute sagen.

Woran liegt das? Ich habe eingangs den großen Wohlstand angesprochen, die Verfügbarkeit  so vieler Dinge, den Überfluss. 

Ein weiterer Grund liegt in der Technisierung unserer Welt, insbesondere auch der Landwirtschaft. Vieles scheint leicht machbar zu sein, wir verfügen über die Natur und zerstören sie dabei leider auch nur zu oft.

Und dabei vergessen wir, dass uns das ja eigentlich geschenkt ist und anvertraut ist von unserem Schöpfer: die Welt, die Natur, unsere menschlichen Begabungen, die Güter der Natur zu gebrauchen.

Danken hängt deshalb wesentlich mit Denken und Gedenken zusammen. Nur wenn wir als Menschen uns immer wieder bewusst machen und dessen gedenken, dass uns die Schönheit der Natur, dass uns das eigene Leben mit unseren Fähigkeiten und Begabungen und vieles andere mehr geschenkt ist, werden wir auch von Herzen danken können. 

Nach einer in diesem Jahr wieder guten Ernte trotz Klimawandel können wir wirklich danken, dass es uns hier materiell gesehen immer noch so gut geht. 

Ich sage "`materiell"', weil das Erntedankfest auch daran erinnert, dass wir die kostbarsten Güter des Lebens nur geschenkt werden können: das Leben selbst, das ewige Leben und die Liebe, die Liebe anderer Menschen und die Liebe Gottes.

Danken wir in dieser Eucharistiefeier für die Gaben Gottes, sichtbar im Erntealtar und den Gaben von Brot und Wein auf dem Altar.

Und danken wir in diesen Zeichen für die ewige Liebe Gottes, die uns geschenkt ist von Ewigkeit her. Amen.

Pfarrer Eisele bedankte sich am Ende ganz herzlich bei allen Helferinnen und Helfern.