Fronleichnamsfest in Sulgen

Nach zwei Jahren mit Miniprozession konnte diese Jahr ohne Beschränkungen bei strahlendem Sonnenschein gefeiert werden. Die Altäre und Texte dazu standen unter dem Motto Friede und Versöhnung.

Fronleichnam Frauenbund
Fronleichnam Frauenbund

Zu Beginn begrüßte Pfarrer Eisele mit den Worten:

Liebe Gemeinde! Zum Fronleichnamsfest darf ich alle ganz herzlich begrüßen. Ich grüße die Erstkommunionkinder mit Eltern, 

Ich begrüße für die Musik den Kirchenchor mit Dirigentin Anne Bischoff, den/die Organisten Martin Ginter und nachher den Musikverein.

Und ich begrüße unsere Gruppierungen: den Frauenbund, die Kolpingsfamilie und] die Ministranten und Jugend und alle, die den Gottesdienst mit Prozession mitgestalten werden.

Fronleichnam ist nochmals ein österliches Fest. 

Denn die Einsetzung des Abendmahles am Gründonnerstag durch Jesus kurz vor seinem Tod wollen wir heute im nachösterlichen Licht feiern.

Und wir tragen unseren Glauben mit der Monstranz nach der Messfeier auf die Straßen dieses Jahr unter dem Motto: Friede und Versöhnung.

Zur Predigt sagte Pfarrer Eisele unter anderem:

Liebe Gemeinde! Liebe Familien!
Fronleichnam können wir sehen als ein Fest der Freude darüber, dass Gott kein ferner und unerreichbarer Gott ist. Nein, es ist ein Gott, der mit uns feiert in diesem liturgischen Opfer und Mahl der Eucharistie, der uns ganz nahe ist in der Kommunion und der mit uns hinausgeht in der Monstranz mit seinem Segen in unseren Ort, wo wir wohnen, leben und arbeiten.

Zugleich ist diese Freude, in der Ostern als Fest des Sieges über den ewigen Tod nochmals nachklingt, getrübt durch den Zustand und Lage unsere Welt und auch der Kirche.

Die Corona-Pandemie ist wohl noch nicht besiegt, und seit dem 24. Februar haben wir den nicht enden wollenden Krieg in der Ukraine mit vielen Opfern und Flüchtlingen. Viele andere Kriege und Gewaltanschläge kommen hinzu. In Afrika wurden bei einem Anschlag in Nigeria auf einen Gottesdienst jetzt zum Pfinstfest über 50 Personen getötet, vermutlich  durch Islamisten, um nur ein Beispiel zu nennen. 

So haben wir uns in der Vorbereitung auf Fronleichnam entschlossen, dieses Jahr die Altäre zur Prozesseion unter das Motto Friede und versöhnte Gemeinschaft zu stellen.

Das Reich Gottes, das jetzt schon beginnt, und im Himmel einmal vollendet sein wird, wird ein Reich des Friedens sein. Wir alle wünschen uns Frieden persönlich für uns als Zufriedenheit mit unserem Leben, und Frieden als ein gutes und heiles Verhältnis zwischen Menschen und ebenso zwischen Mensch und Gott.

Oft ist den Bibel vom Frieden die Rede, hebräisch Schalom. Frieden ist immer auch Gabe und Geschenk Gottes. Jesus ist für uns der Friedensbringer, wie es die Engel bei der Geburt Jesu künden. Jesus hat sich in seiner Botschaft und in seinem Leben immer wieder für Frieden und Gewaltlosigkeit eingesetzt. 

In der dieser Bergpredigt lehrt Jesus sogar die Feindesliebe.Es ist wird auch kein Friede in Europa kommen, wenn in die Ukraine immer nur Waffen geliefert werden. Kriegsparteien müssen gegenseitig auf sich zugehen und wieder ins Gespräch kommen. 

Liebe Schwestern und Brüder!
Am Ende seines Lebens ist Jesus trotz seiner Friedensbotschaft eines gewaltsamen Todes gestorben, den Tod am Kreuz.

Im Abendmahlsaal, am Gründonnerstag, einen Tag vor seinem Tode hat er nochmals zu seinen Jüngern vom Frieden gesprochen.

"Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch" (Joh 14,27). Am dritten Altar hören wir dieses Wort aus den Abschiedsreden Jesu. 

Jedesmal wenn wir die Heilige Messe feiern, wird im Opfer Christi die Versöhnung von Himmel und Erde nochmals gegenwärtig. Und in der Kommunion erfahren wir Gemeinschaft mit Gott, und damit kommt sein Friede in unsere Herzen, ohne den es keinen wahren Frieden geben wird.

In den Hochgebeten zur Wandlung der Gaben ist immer wieder vom Frieden die Rede. Im 1. römischen Hochgebet heißt es im Gebet für die Verstorbenen: "Führe sie und alle, die in Christus entschlafen sind, in das Land der Verheißung, des Lichtes und des Friedens."

Liebe Festgemeinde! Dieses Endziel möge uns allen einmal zuteil werden. Aber auch jetzt schon auf unserem Lebensweg ist uns der Herr nahe mit seinem Licht, seiner Freude und seinem göttlichen Frieden. Amen.

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