Mariä Himmelfahrt in der Seelsorgeeinheit gefeiert

Dies Jahr fiel der Festtag auf einen Sonntag. In allen drei Gemeinden wurden Kräuter- und Blumenbuschen gebunden und am Ende des Gottesdienstes geweiht.

Kräuterbuschen St. Georg Hardt

In Hardt bekam Pfarrer Eisele den prachtvollen Kräuterbuschen auf dem Foto geschenkt. Im Gottesdienst muszierte und sang das Geschwisterpaar Dalke und Burget, die am Ende kräftigen Applaus bekamen.

Pfarrer Eisele predigte über die Bedeutung der Kräuterbuschen und ihre Beziehung zu Maria wie folgt:

Eine schöne Tradition zu Mariä Himmelfahrt sind die Kräuterbuschen, die gebunden und gesegnet werden am Ende dieses Gottesdienstes.
In einer kurzen Anekdote wird berichtet:

Als ein Pfarrer an Mariä Himmelfahrt die vielen bunten Sträuße sah, die man rings um den den Altar niedergelegt hatte, um sie dort weihen zu lassen, meinte er unwirsch: "Das ist eine Kräuterweihe und keine Blumensegnung."

Ja, ich persönlich, würde sagen, es ist beides. Zum einen sind viele Kräuter ja einfach schöne Blumen. Und oft lässt sich gar nicht so leicht unterscheiden, welche Pflanzen heilkräftig sind und welche nicht.

Dabei werden in alten Beschreibungen immerhin 99 verschiedene Gewächse genannt, die zu Mariä Himmelfahrt in die Kirche zum Segnen gebracht werden können.

Zudem werden in der Erzählung, auf der die Kräuterweihe beruht, sowohl duftende Blumen als auch Kräuter genannte.

Da heißt es in alten Berichten aus dem 2. oder 3. Jahrhundert (s.Michael Hesemann: Maria von Nazareth. Geschichte, Archäologie, Legenden, Augsburg 2011, 279.284f.):

Maria, die Mutter Gottes, sei in Jerusalem im Kreise der Jünger entschlafen. Am Fuße des Ölberges wurde sie dann beigesetzt. Als die Apostel wenige Tage nach dem Grabe sahen, war der Leichnam verschwunden und die Grabbank war mit Rosen bedeckt und andere duftende Blumen wie Lilien und Kräuter waren zu sehen.

Kräuter und Blumen mit ihrer Heilwirkung und ihrem Duft vertreten sozusagen die Gottesmuter auf Erden, die uns den Heiland geboren hat. 

Auch in jüngerer Zeit wird an Marienerscheinungsorten von einem wunderbaren Duft berichtet. In Norditalien wird dies vom Erscheinungsort Schio gut bezeugt, auch mir schon von Wallfahrern, wo Maria von 1985 bis 2004 erschienen sein soll.

Besondere Blumen haben dabei symbolische Bedeutung. Im Lied "`Ave Maria zart"' heißt es "`du edler Rosengart,
lilienweiß, ganz ohne Schaden"'.

Das Weiß der Lilie ist Zeichen der Reinheit von jeder Schuld, insbesondere der Erbschuld, das Rot der Rose ist Symbol der Liebe Mariens.

So lenken Blumen und Kräuter unseren Blick zum ewigen Himmel Gottes, ohne dass wir dabei die Bodenhaftung verlieren.

Maria hat das Ziel der Erlösung,  die ewige Gemeinschaft mit ihrem Sohn und der heiligsten Dreifaltigkeit schon erreicht, wir als Christen sind noch unterwegs dorthin.

Krankheit, Not und Leid sind dabei unsere Wegbegleiter. Die Coronapandemie, die Flutkatastrophe bei uns, die Feuerbrände in Südeuropa machen dies schmerzlich bewusst.

Maria hat dies ebenso erfahren müssen als Mutter und Wegbegleiterin ihres Sohnes von der Geburt bis zum Kreuzestod in Jerusalem.

So ist zur Mutter der Kirche, zur Wegbegleiterin und Knotenlöserin in schwierigen Situatioen der Christenheit geworden von damals bis heute.

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Das heutige Fest lenkt den Blick auf Irdisches und Himmlisches: Leib und Seele, Gesundheit auf Erden und ebenso ewiges Heil.

Wir sind noch unterwegs auf Erden. Zugleich hat sich mit Maria und ihrer leiblichen Aufnahme in den Himmel für uns als Pilgernde im Glauben bereits der Himmel geöffnet. 

In der Präfation heißt es nachher von der Gottesmutter: "`Als erste empfing sie von Christus die Herrlichkeit des Himmels, die uns allen verheißen ist\ldots  Dem pilgerden Volk ist sie ein untrügliches Zeichen der Hoffnung und eine Quelle des Trostes."' Amen